In einem Kreuzworträtsel in der Tageszeitung stecken ja interessante Geschichten. Wenn man nur mal genauer hinguckt. Heute zum Beispiel:

Hautauschlag

Pelzart

Nase des Elefanten

Skatausdruck

Akne

Biber

Ruessel

Kontra

Was man da alles lernt! Und was für Bilder da entstehen, wenn man versucht, diese Begriffe miteinander zu verknüpfen. Picklige Biber mit Rüsseln, die Skat spielen!

Das liegt natürlich an der völlig willkürlichen Auswahl, ich hätte auch noch

Stadt im Sauerland

Süddt. unteres Bein vom Kalb

Altena

Haxe

dazunehmen können, oder das gern gefragte

Utensil für ein Aufgussgetränk

Teesieb

Bitte die eigene Fantasie benutzen, um das auf die Reihe zu kriegen! Theoretisch kann ein Kreuzworträtsel einen ganzen Roman ersetzen, auf kleinstem Raum.

Aber weiter: immer diese Fische, die keiner kennt. Oder tropische Harze. Polnische Städte. Russische Halbinseln. Wegelänge eines Kolbens. Wahlweise deutsche Schriftsteller, Bildhauer, Maler. Halbton unter g. Goethes Jugendliebe.

Ich frage mich, wer setzt das nur zusammen? KI? Chinesische Wanderarbeiter in dunklen Verliesen? Bebrillte, pensionierte Professoren in nach Leder und Staub riechenden Bibliotheken, umgeben von Bergen alter Folianten, in denen man so schöne Begriffe findet wie „Bücherfreund“ oder „Einfriedung“. Oder die Entsprechung für „kunstfertig“. Oder „Anerbe“ für den bäuerlichen Alleinnachfolger.

So viel aus aller Welt und jedem Bereich in ein paar waage- und senkrechten Zeilen und Spalten! Ich glaube, wir unterschätzen den wahren Wert des nur scheinbar schnöden Tageszeitungsrätsels!