Letzte Nacht, kurz vor Morgengrauen, erwachte ich schweißgebadet. Ein Alptraum zwischen Wachen und Schlafen, der mich erschreckt auffahren ließ.
Um Himmels Willen, was hatte ich getan?
Das Herz schlug mir bis zum Hals, meine Hände umklammerten den Rand der Bettdecke, das Haar klebte feuchtkalt am Kopf, die Zähne schlugen aufeinander.
Wie hatte ich nur so einen Fehler machen können? Ausgerechnet ich? Ich hätte es wissen müssen, hatte die Situation doch selbst wieder und wieder erlebt.
Meine Gedanken rasten, die Brust wurde mir eng, Blut rauschte in den Ohren.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
Ein Fehler, sagte ich mir, es ist nur ein dummer, kleiner Fehler. Vielleicht… vielleicht würde ihn ja niemand bemerken. Oder, falls doch, gnädig darüber hinwegsehen. Doch das erschien mir im fahlen Licht des frühen Morgens fast unvorstellbar.
Wenn ich doch nur…
Verzweifelt erwog ich immer neue Lösungsmöglichkeiten, die ich umgehend verwarf. Es gab keine Lösung, das Unheil würde seinen Lauf nehmen…
Immer schneller rasten die Gedanken, produzierten immer abstrusere Ideen, ich bot Gott einen Handel an, versprach fortan ein frommes Leben zu führen, den Armen zu spenden, meinetwegen auch sonntags in die Kirche zu gehen, wenn er nur dafür sorgte…
Aber nein, auch das würde nicht helfen.
Es war verloren, alles verloren. Nie im Leben würde es gelingen, das Paket, das ich namentlich an das neugeborene Baby einer Verwandten adressiert hatte, aus den Fängen der Postverwahrung zu befreien, falls die Kindsmutter bei der Zustellung nicht zugegen wäre und der Zusteller nur einen Abholzettel im Briefkasten hinterlassen hätte.
Oder haben Sie es schon mal geschafft, an einem Paketschalter ein Paket ohne bevollmächtigende Unterschrift des Empfängers zu bekommen?
Wunderbar!
Da kenne ich auch tolle Anekdoten zu dem Thema 🥴😄
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